Kapitel 2 Und noch ein Angebot...
Als im Morgenlicht ein Zug über eine Brücke in der Nähe fuhr, wachte ich auf. Arthus lief wie ein Welpe durchs Zimmer und versuchte Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich streckte mich und ging zu Tisch. Auf dem Tisch: ein Schälchen ungesüßter Cornflakes. Ich nahm nur paar Löffel, weil mir sonst schlecht wurde. Danach machte ich mich für den Tag fertig. Das heißt für mich: auf Klo gehen, richtig anziehen und an den Computer setzten. Und bevor ich's vergesse, mit Arthus spazieren gehen.Meine Nachbarin, Frau Keller begrüßte mich freundlich und gab Arthus ein Leckerli.,,So einen braven Hund muss man erstmal kriegen!", lachte sie. Wie man sicher merkt, weiß niemand wer ich in Wirklichkeit bin. Alle denken, ich arbeite als Ingeneur in irgend einer random Firma. Herr Backenhauser, ein alter Mann der mir immer mit dem Renovieren der Müllwohnung geholfen hat, war heute ganz still. Am allerwahrscheinlichsten hat er sich mit seiner 21 Jährigen Freundin gestritten, die wohlbemerkt 50 Jahre jünger ist als er. Er rauchte öfters mal den Flur mit seinen Zigarren voll, weswegen ihn keiner mag und er sich bei Gesprächen zurückhält. Aber ich mag ihn. Er war wie ein Vater für mich.Beim Spaziergang dachte ich darüber nach, was heute nacht passiert ist. Ich glaube, man nennt es:"eine Nacht drüber schlafen" denn plötzlich ist mir diese komische Stelle eingefallen, die alles verändern würde. Ich werde ein ganz normaler Mensch, der nicht auf Kosten anderer lebt, sondern für sich selbst sorgt. Der nicht mehr stehlt... Ach, das ist doch alles Schwachsinn. Man kann doch nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel sagen, man hört mit seinem seltenem Job auf, mit dem man einen Haufen Kohle verdienen kann...Ich ging mit Arthus nach Hause. Er hat sein morgentliches Geschäft gemacht und war sehr happy. Auf jeden Fall ließ ich ihn im Zimmer rumtollen und ich setzte mich an'n PC, ob auf meinen Server neue Bestellungen eingetroffen sind.Und tatsächlich: ein Besteller mit dem Namen "Fliegenfänger" sagte zu mir:"Ey du! Hab gehört du bist ein Meisterdieb! Habe mich gefragt ob das stimmt, deswegen wollte ich, dass du eine Sache für mich klaust! Mein Cousin wohnt außerhalb der Stadt, in einem kleinen Haus. Es ist auffällig gelb und der Zaun ist orange. Bei dem Georgswerder Ring oder so... Hat 'nen kleinen Garten und einen sehr bissigen Hund namens Bob. Also vorsicht!Auf jeden Fall ist im Haus in einem Arbeitszimmer von seiner Frau eine geschlossene Schublade. Da sind viele Dokumente drin und ein uralter goldener Ehering. Alles mitnehmen und zumachen, Okay? Sie dürfen nicht merken, dass sie geklaut wurden! Wenn du das schaffst, dann kriegst du 3 tausend Euro von mir! Viel Glück!Ach ja, wir treffen uns 3:00 vor dem Ring. Da könnten Bullen sein, also auch hier aufpassen!Mit kriminellen Grüßen Gregor M." Komischerweise waren kein einziger Rechtschreibfehler zu entdecken, wie sonst alles darin versinkt, was mir zu bedenken kam. Vielleicht ist er inteligennt. Wird das so geschrieben?Ich schrieb zurück:,,Wann? Heute, morgen, übermorgen? Hat der Hund irgendwelche Schwächen? Hat das Haus Laiser und Sicherheitssystem? Wo liegt das Büro? Gibt es noch Kleinigkeiten die ich mit nehmen kann? Wann kommen sie nach Hause?" Er antwortete sofort. Bestimmt hat er genauso viel Zeit wie ich.,,Heute! Der Hund liebt Salami und würde alles dafür tun! Das einzige Sicherheitssystem in diesem Drecksloch ist Bob. Das Büro ist neben dem Wohnzimmer, in der ersten Etage. Und fass lieber garnichts anderes an! Mein Cousin bemerkt immer wenn etwas fehlt! Sie sind heute und morgen nicht da,also heute!!!"-,,Okay, danke!" Warum bedanke ich mich?,,Na Arthus?" Er schaute mich gespannt an. ,,Heute machen wir einen Hausfriedensbruch." Er bellte und wedelte mit dem Schwanz, als ob es das Beste auf dieser Welt ist.,,Salami..." ich lief zum Kühlschrank. Da war eine kleine drinn, doch die würde definitiv reichen. Ich hatte noch Zeit. Meine Uhr schlug 13 Uhr. Ich habe kein Bock auf Spazieren, draßen sind's 34 Grad gewesen! Arthus lag hächelnd an der Wohnungstür um den Luftzug zu genießen und ein Postbote brachte ein Paket ins Nachbarhaus. Bevor ich überhaupt anfangen kann, musste ich alles bis ins kleinste Detail einplanen.
1.21:30 Einstieg U-Bahn in Mümmelmannsberg
2.Bei Billstedt umsteigen auf U4
3.Endstation HafenCity aussteigen
4. Bei Elbbrücken vorbei zur Hauptstraße, die Elbe überqueren
5. Kleiner Spaziergang bis zum Ring
6.Ausschau nach auffällig gelbem Haus mit orangenem Zaun haben
7.Bob mit Salami bestechen
8.eine Karte benutzen um Schloss aufzuknacken
9.Büro suchen; Sachen holen und so schnell wie möglich verschwinden
10.Treffen mit Besteller am G.Ring
11.bis 5 Uhr an HafenCity warten bis U Bahn öffnet
12.Bei Billsted umsteigen
13.Bei Mümmelmannsberg aussteigen – nach Hause.
Guter Plan! Da kann doch nichts schiefgehen!, dachte ich zumindest...