In der Halle des steinernen Todes

Shang lief durch einen dichten Wald. Schwarze Bäume rückten immer näher, versperrten seine eh schon schlechte Sicht. Grauer, kalter Nebel wirbelte ihm um die Beine. Ein dunkler Vogel krähte und er fiel auf eine Lichtung. Erschrocken und weinend zog er sich über den Waldboden, der ein einziger Schatten war. Er hätte beinahe aufgegeben, als er plötzlich am Rande einer aus Marmor entstandenen Klippe etwas helles sah. Es war ein Stab. Wie die helle Hoffnung in der Dunkelheit. Doch in diesem Stab lag eine düstere Energie. Viel Leid hat er gebracht und wird Leid bringen. Trotzdem stand Shang auf, rannte zu ihm und betrachtete ihn. Er schwebte wenige Zentimeter über dem Marmor, drehte sich langsam um seine eigene Achse. Aus einem Totenkopf an der Spitze des Stabes schaute ein langer, blau leuchtender Kristall hervor. Er war aus Eis geformt und war heller als der Mond. Shang wurde neugierig und wollte ihn anfassen, doch da färbte sich der Kristall vom Schädel bis zur höchsten Kante gelb. Er stolperte rückwärts und wäre beinahe über die Klippe gefallen. Der Eiskristall war ganz gelb und der Schädel wurde dunkler als das schwarz der Nacht. ,,Meinen Augen entgeht nichts.", flüsterte eine scharfe Stimme aus dem Kristall, ,,Ich weiß, was du getan hast. Ich werde Meerestod rächen. Mach dich darauf gefasst!" Der Stab erhob sich und stieß den Halbpandai runter in die Realität.

Shang wachte schweißgebadet und keuchend auf. Wie eine Feder sprang er aus dem Schlafsack und rannte schnell aus dem Zelt. Lost sah er sich um und wusste nicht in welche Richtung zu rennen. Erst nach zehn Sekunden realisierte er, dass er nicht mehr im schwarzen Wald war, sondern in einem unendlich (so kommt es einem vor) Sumpf. An einem wunderschönen Morgen. Donnerhau schnarchte noch und es schien ziemlich ruhig zu sein. Eine sanfte Brise wehte ihm durch sein Fell. Erleichtert seufzte er aus und setzte sich an das Lagerfeuer. Aber wer stand am Ufer des tiefen Sees und fischte? Er schlich da hin und bemerkte schließlich, dass das nur Maja die 250. war. ,,Guten Morgen.", murmelte sie ohne auf ihn zu achten. ,,'Morgen. Seit wann fischst du hier?", ,,Seit einer Stunde. Das einzige, was sich hier im Wasser aufhält sind Kugelfische. Aber es muss doch was Essbares geben!" Sie trat einen kleinen Stein ins grüne Gewässer. Sie blickte ihn an und sagte: ,,Du hast die ganze Nacht gewinselt und mit den Beinen gestrampelt. Dein Bruder war immer bei dir, hat versucht dich aufzu-wecken, hat es aber nicht geschafft. Erst ganz früh ging er ins Bett. Hast du schlecht geträumt oder was war bei dir los?", ,,Ich... erinnere mich fast gar nicht mehr.", ,,Hm." Sie zog den Köder ein und warf ihn wieder ins Wasser. ,,Da war ein Stab... Ein großer Stab. Und er war zuerst blau dann leuchtend gelb.", ,,Blau?", ,,Jedenfalls die Spitze. Ein Eiskristall, glaube ich.", ,,Das ist der Stab der Dread Queen.", ,,Von wem?", ,,Der Dread Queen?", ,,Der Schreckenskönigin?" Er war etwas verwirrt. Er hatte noch nie diesen Namen gehört. ,,Oder so. Taifun ist seeehr lange nach diesem Stab her. Er enthält unglaubliche magische Kraft." Er setzte sich bequem hin und fragte: ,,Woher weißt du das alles?", ,,Ich arbeitete bei ihm als Magd. Bis er erfahren hat, dass ich die Erbin der Königskrone bin, wenn auch sehr weit entfernt.", ,,Grausamer Kerl.", murmelte Shang, ,,Da war noch eine Stimme. Er sagte, seinen Augen entgeht nichts.", ,,Dieser Satz wundert mich nicht. Er ist hinter uns her.", ,,Wer ist hinter uns her?", gähnte Donnerhau und streckte sich zappelnd. ,,Taifun.", ,,Wenn das so ist...", murmelte er und schrie los: ,,RAUS AUS DEN FEDERN!!!" Interru kam mit seinem Hut aus dem Zelt und setzte ihn auf. In wenigen Minuten war alles fertig und bereit weiterzuziehen. Plötzlich kam Wolkov angerannt und rief Shang zu: ,,Komm mit, mein Schüler, ich habe etwas besonderes für dich.", ,,Was ist es?", ,,Eine... Prüfung. Komm mit!" Dokitura fragte hinter ihnen: ,,Ist diese Prüfung gefährlich?", ,,Für Anfänger schon, aber Shang hat sogar Meerestod besiegen können!", ,,Der Stein hat ihm verholfen. Ohne ihn wäre das blutig geendet.", ,,Hehe. Glaub ja nicht, dein kleiner Bruder hat nichts drauf! Ich habe ihn schließlich trainiert.", ,,Aber Boss", mischte sich Interru im perfekten Moment ein, ,,Wer soll uns denn weiter führen?", ,,Folgt Phönix.", schlug der Pandaischüler vor und pfiff nach dem Feuergeist. Dieser kam gleich angerannt und schnaubte. ,,Führe sie sicher in Richtung Ost, Kumpel!" Phönix nickte hektisch mit dem großen Kopf und lief voraus.

,,Steig auf!", befahl Wolkov, setzte sich auf Meteors Rücken und reichte Shang die rechte Pfote. ,,Wohin geht's?", ,,Wirst du gleich sehen."

Sie schwangen sich in die Lüfte und flogen in Richtung Nord. ,,Hat schon Vorteile so einen Begleiter wie Phönix den Wächter zu haben.", ,,Da hast du recht. Ein guter Hengst. Aber er ersetzt niemals Weißfleck. Zu ihm habe ich noch eine stärkere Bindung.", ,,Das ist gut. Das heißt, er hat auch eine Bindung zu dir und wird dich immer beschützen." Für eine Minute schwiegen sie beide. Shang_Xi betrachtete seine Narbe an der linken Pfote. Sie würde immer bleiben und ihn an den Tag erinnern, an dem er Phönix "gezähmt" hat. Aber was heißt hier gezähmt. Phönix wird immer ein Freigeist bleiben und selbst Shang wird ihm nicht die endlose Freiheit ersetzen. Das wusste der Pandai auch.

,,Wir sind da!" Sie landeten vorsichtig an einem Strand am Ende der Sümpfe. ,,Wow. Hier enden die Sümpfe also.", ,,Nach dem Meer gehen sie noch weiter.", lachte Wolkov, ,,Glaub nicht, sie sind hier zuende."  Sie stiegen von Meteor und gingen entlang des Sandes. Hinter einer Kurve sah man ein großes, altes Gebäude. Ein starker Wind wehte vom Meer und sträubte ihr Fell. Sie liefen zu dem Haus, was aussah wie ein uralter, aber gepflegter, Tempel. Ein dreieckiges Dach, massive Säulen an den Seiten und viel Gestrüpp, welches an den Wänden wuchs. In allen Lücken wucherten wilde Pflanzen hervor. Als der Wind durch die Blätter rauschte, erklang eine mystische, geheimnisvolle Melodie. Sie lockte sie in die Eingangshalle. Wolkov hielt Shang zurück und trat zuerst ein. Gleich am Anfang griff sie ein Skelett an, aber es war schnell erledigt. Es war stockdunkel. Das einzige was Licht enthielt, war der Eingang. Wolkov holte etwas aus seinem Inventar. Eine glühende Kugel, die in seinen Händen brannte. Er pustete auf sie, damit sie mehr brannte und schleuderte sie auf die nächstmögliche Wand. Die Kugel zerstrang in viele glühende Teilchen und entzündete vier Feuerschüsseln, die verteilt im Saal standen. Alles fachte im gelben Schein auf. Der Boden war uneben, faul und rutschig. ,,So nah am Meeresspiegel ist nicht gut für den Grund.", erklärte Wolkov düster dreinblickend, ,,Aber das juckt uns jetzt nicht. Es gibt zwei Prüfungen, die du meistern musst.", ,,Hier?", ,,Die erste ist hier. Die zweite, die weitaus gefährlichere, liegt im Keller." Shang sagte (ganz motiviert): ,,Sag! Was ist meine Erste?", ,,Nicht so voreilig, mein Schüler. Diese Aufgabe prüft deine Geduld und deine Scharfsinnigkeit. Du musst den Eingang zum Keller finden.", ,,Das ist das Einfachste vom Einfachsten!", meinte der Schüler, glättete seinen Hoodie und straffte die Schultern. Wolkov grinste. ,,Viel Spaß. Ich lehne mich zurück und schaue dir zu." Das tat er auch. Shang lief zuerst alle Wände schnell ab und suchte nach einer Treppe oder einer Leiter. Vielleicht in der Mitte? Nein. Er könnte es sich leicht machen und mit Hilfe von Phönix den Boden einfach zum Einsturz bringen, aber Wolkov beobachtete jeden Schritt. Er gab weder Tipps, noch heimliche Zeichen. Er saß gemütlich auf einem Stein, hatte die Arme verschränkt und starrte Shang_Xi an. Shang war garnicht nach Sitzlaune. Er wollte den verdammten Eingang finden! Aber wäre ein einfacher Abstieg nicht zu offensichtlich? Was wäre, wenn es einen Schalter, Hebel oder Knopf gibt? Jedoch wäre das viel schwerer so ein kleines Teil in der Halle zu finden. Das Feuer knisterte und Wolkovs Gesicht verschwamm mit der Hitze. Er seufzte und erzählte: ,,Ich war mal mit Taifun hier. Er war so ein junger Kerl. So mutig und stark. Treu, brav und neugierig. Wie du hat er nach dem Eingang gesucht. Genau wie du ist er an den Wänden gelaufen und hat sich in der Mitte gedreht. Aber er hat ihn viel schneller gefunden. Und als er unten war hat er seine Belohnung gefunden. Sein Schwert. Es war eine Mischung aus Drachenstab und Spitzenschwert. Ich sagte, er solle es mit Bedacht nutzen und Gutes damit tun. Er... Hat es mit dunkler Magie aufgeladen und damit die halbe Welt zerstört. Ich fürchte, er wird niemals merken, was er tut.", ,,Aber ich verstehe immer noch nicht, wieso er so wütend wurde. Nur weil du ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt hast? Ein bisschen hysterisch von seiner Seite aus.", ,,Er... Hat seine Freunde für sein Training verlassen. Hat trainiert bis zum Umfallen nur um zu merken, dass ich das alles nicht bemerkt habe. Tja. Er konnte einfach nicht aufhören. Er wollte mich so unglaublich stolz machen." Shang lief noch etwas rum und gab schließlich völlig auf nach dem Eingang zu suchen. ,,Der Saal ist viel zu groß! Niemals werde ich den Eingang finden.", ,,Wirst du. Nutze eine andere Perspektive.", ,,Wie denn? Alles ist so groß und ich-", ,,Jetzt reiß nicht zusammen!", brüllte Wladimir mit rollendem R, ,,Taifumahang hat es auch geschafft! Hör auf zu jammern und finde das Gesuchte, denn was man wirklich sucht, wird man finden." (Erzähl das mal Shang und seinen Arbeitsplatz, der aussieht als wäre eine Bombe eingeschlagen) Shang_Xi sank erschöpft zu Boden. Eine andere Perspektive finden. Klingt schwer, ist es aber nicht. Genau vor seinen Füßen war ein kleiner Knopf den er ohne nachzudenken drückte. Es geschah zuerst garnichts, aber dann hörte man Steine reiben, einen uralten Mechanismus starten und einen Eingang in der Mitte der Halle öffnen. Stufe um Stufe machte sich ein neuer Weg für ihn frei. ,,Noch nicht!", knurrte Wolkov und sprintete zu ihm, ,,Da unten erwartet dich eine Überraschung, aber auch eine große Gefahr. Zieh das an! Das söllte dich vorerst vor dem Tode bewahren." Er gab ihm eine... Augenbinde?, ,, Das größere Problem sind jetzt die Skelette. Schalte sie aus und hole dein Geschenk. Und es wäre nett, wenn du die Gefahr auch besiegst." Mit diesen Worten trat er zwei Schritte zurück und ließ Shang durch. ,,Schickst du mich wirklich nicht in den sicheren Tod?", ,,Vertrau mir! Ich habe es auch überlebt. Nutze nur..." Er zeigte auf den Lappen in den Pfoten von seinem Schüler.

Damit war die Sitzung beendet und Shang trat in die Dunkelheit. Es war schwarz. Nicht ein Licht leuchtete auf seinem Wege. Gleich stieß er mit dem Kopf an eine Säule und taumelte. Hinter ihm ertönten Schritte von Skeletten. Sie kamen nicht näher, jedoch schossen die Pfeile schon auf ihn zu und als ihnen auszuweichen versuchte, stieß er gegen etwas Steiniges, welches sofort umfiel. (Eine Säule kann das nur schlecht sein) Furcht und Neugier ergriffen ihn. Er wollte etwas sehen, konnte es aber nicht. Nur ganz kurz? Er ertastete eine alte, abgebrannte Fackel an einer Säule und entzündete sie mit starkem Reiben. Er öffnete nur ein Auge von der Maske und blickte sich um. Er stand in einem leeren Raum voller Säulen. Dann sah er hinter sich und erschrak. Vor ihm stand eine Steinstatue eines Zombies. Zwei versteinerte Fledermäuse hingen in den Lianen, weitere Steinstatuen standen außerhalb des Lichts. Die Skelette schossen, aber verstummten plötzlich.

Er reimte sich zusammen, was hier unten lauerte. Es war eine Gorgone. Schnell zog er seine Blind Fold an und rannte geduckt über den Flur. Hinter ihm hörte er eine schlangenartige Gestalt auf ihn zu schlurfen. Sie zischte und schoss hinter einer Säule hervor. Er holte mit seinem Schwert aus und stolperte nach hinten. Das Schlimmste war seine Hilflosigkeit durch die Augenbinde. Als er über den Boden rannte drückte er ausversehen einen Knopf und vier Feuer entfachten sich. Die Schlangenfrau stand direkt vor ihm. Er spürte sie. Sie fauchte: ,,Wer wagt es mich zu stören?! Rede!", ,,Shang.", antwortete er mit zitternder Stimme. ,,Bist du einer von Taifuns Männern?", ,,Nein.", ,,Ein Jammer. Er ist ziemlich stark, weißt du. Er wollte mich einst besiegen als Schüler, aber als er merkte, dass gegen mich zu kämpfen sinnlos ist, schlug er einen Waffenstillstand vor.", ,,Und jetzt?", ,,Jetzt ist er immer willkommen. Dafür bekomme ich reichlich Gold. Er sagt, es gäbe welches beim Eingang." Sie dachte Taifun hätte wirklich Gold für sie. ,,Du hast ihm wirklich geglaubt?", ,,Was soll das heißen?". knurrte sie, ,,Ich werde für das Gold alles und jeden töten, der sich hier runter traut. Wie abgemacht. Auch dich, Shang." Ihre Schlangen auf dem Kopf rissen ihre Münder auf und drohten mit ihren Giftzähnen. ,,Oh oh." Er raste von ihr weg und versteckte sich hinter der Treppe. Das Feuer knisterte bedrohlich und sie schlängelte sich langsam zu ihm. Er rollte quer über die Halle und rappelte sich schnell wieder auf. ,,Zeig mir deine Augen!", zischte sie, ,,Ich will sie sehen!", ,,Das hättest du wohl gerne!" Er holte mit seinem Eisenschwert nach den Geräuschen aus. Die Gorgon wich ihm geschickt aus und eine ihrer Kopfschlangen biss ihm in die Schulter. Es machte ihn wahnsinnig, nichts sehen zu können. Er rupfte das Teil von seinem Kopf. ,,Jetzt!" Sie lachte und wollte in seine Augen sehen, aber er schloss sie einfach und packte sie am Schwanz. Er wusste jetzt, wo sie war und das verhalf ihm viel. Völlig geschockt versuchte sie ihn loszuwerden, aber für sie war es vorbei. ,,Es tut mir leid dir erzählen zu müssen, dass Taifun dich, wie auch viele andere, betrogen hat. Es wartet kein Gold auf dich.", ,,Lügner!" Sie drehte den Kopf nach ihm. Nur eine Millisekunde lag zwischen ihrer Kehle und dem Eisenschwert. Dann war es vorbei. Sie fiel zu Boden und die Feuer erlischten augenblicklich. Keuchend stand Shang erneut in der Dunkelheit. Doch diesmal führte ihn das Licht von einer kleinen Lücke in der Wand. Er stolperte über die Gorgon und lief darauf zu. Auf einem hochen Podest schwebte ein Dreizack. Er war gebaut aus drei Seeschlangenzähnen, Schuppen und einem Teil des magischen Edelsteins, mit dem er Meerestod besiegt hatte. Voll Stolz, Mut und Erfurcht nahm er ihn aus der Schwebekraft. Er war leichter und mächtiger. Die Magie des Steins gab ihm Leben. Mehr als je zuvor. Blaue Kraft floss über seinen Arm in die Brust und füllte ihn, reinigte ihn von bösen Gedanken. Die Flammen entfachten sich wieder, diesmal aber im blauen Schein. 

Zwei Minuten stand er dort. Danach packte er den Kopf der Gorgon und kletterte die Treppen hinauf. ,,Ich habe es geschafft!" Wolkov klatschte voll Freude und klopfte ihm auf die rechte Schulter. ,,Als Erinnerung an deinen Sieg über Meerestod. Ich habe sehr lange für den Gezeitendreizack gebraucht.", ,,Ich bin überwältigt." Shang_Xi betrachtete seine neue Waffe, ,,Danke." Wolkov holte eine Kugel aus dem Inventar und sammelte all Licht in der Halle auf.

Damit war die Prüfung beendet.

Sie liefen wenige Schritte vom Gebäude weg, am Strand, als plötzlich es wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Der Staub blieb weg. Sie blickten sich kurz an und lachten lauthals los.

Mentor und Schüler gingen entspannt über den Strandsand. ,,Ich frage mich aber trotzdem, was das mit der blauen Magie auf sich hat. Die aus dem Stein.", ,,Nein. Das ist nicht der Stein. Das ist deine Magie." Shang sah ihn mit seinen genauso blauen Augen fragend an. ,,Jeder hat in seinem Inneren ein Teil Magie. Meine ist die weiße Eiskraft. Die von Interru ist die grüne Blitzkraft. Taifun hat die gelbe Seelenkraft. Du hast die blaue Seelenkraft. Die Seelenkraft ist bis jetzt die Stärkste von allen.", ,,Gibt es auch mehr?", ,,Viel mehr! Wind, Erde, Wasser, Feuer, Sturm und noch weitere.", ,,Krass." Kurzer Schweigemoment. Wolkov sprach weiter: ,,Man muss lernen, seine Magie unter Kontrolle zu bekommen. Sonst wird man so wie Taifun. Er hat sie besudelt mit Hass, Neid und Angst." Sie senkten schweigend den Kopf und ließen den Wind durch ihr Fell streichen.

Wie aus dem Nichts ertönte ein Hilfeschrei vom Sumpf her. Vögel flogen aufgeregt nach oben, der Wind blieb stehen und Wolkov zog ruckartig sein Schwert. ,,Was war das?", fragte Shang mit zitternder Stimme und umklammerte seinen Dreizack. ,,Das war..." Erneut vernahmen sie ein lautes:,,HILFE!!!", ,,Bo Hua!", ,,Bo?"

Er pfiff nach Meteor und zusammen stürtzten sie in den grünen Nebel. Zur Grenze des trockenen Sumpfes.