Es beginnt

Donnerhau stopfte die Kisten eines Maulesels voll mit Steaks, obwohl Interru nicht sehr viel von Fleisch hielt. Er nahm einen Haufen Karotten mit. Dokitura nahm ein scharfes Diamantschwert mit und eine Eisenrüstung, die ihm sehr passte. Shang nahm nur die Karte, Eisenschwert und Rüstung. Er verließ sich auf die anderen, was die Nahrung anging. ,,Es wird Zeit.", knurrte der Waffenschmied.

Nacheinander: Donnerhau, Shang, Dokitura und Interru auf Schattenherz. Wobei sich die beiden die ganze Zeit stritten, wer weiter vorne sein soll.

Die Tore öffneten sich und Pegasus stolzierte raus. Weißfleck folgte gemütlich und ruhig. Seine lange Mähne wippte mit jeder seiner Bewegungen. Dokitura bekam noch einen stacheligen Kuss und Interru einen scharfen Blick von Pieksi. ,,Ich verspreche, dass wir alle heil dorthin kommen. Auf nach Noràli!", ,,Auf nach Noràli!", riefen die anderen im Chor. Als sie den Maulesel hinter die Mauer bekamen, ging die Reise los.(epische Musik im Hintergrund)

Voller Aufregung hopste Schattenherz ein bisschen und Wind versuchte die ganze Zeit zu grasen, doch sie hielten nicht an. Hinter ihnen näherte sich die Sonne langsam dem schwarzen Horizont, aber es war noch taghell. Immer weiter folgten sie einem Pfad, der in Richtung östliche Berge führte. Er war so schmal, dass man ihn unter dem ganzen Gras kaum erkennen konnte. ,,Bist du dir sicher, Panda?", fragte Donnerhau die ganze Zeit. ,,Ziemlich sicher. Immer nach Osten."

,,Können wir nicht etwas schneller reiten?", beschwerte sich Interru von ganz hinten. ,,Nein." Dokitura seufzte gestresst. ,,Mein Bruder braucht Zeit um sich an den Sattel zu gewöhnen." Shang_XI ignorierte diese Aussage und diktierte den folgenden Weg:,,Über den Bergpass auf die östlichen Handelswege.", ,,Wir können sie aber auch über die Dorfhandelswege erreichen. Wieso denn über den Berg?", ,,Dadurch sparen wir einige Tage und somit mehr Nahrung.", ,,Stimmt, aber die Berge haben Pulverschnee.", fügte der schwarze Reiter hinzu, ,,einmal da drin, kommst du nie wieder raus.", ,,Wir gehen doch nicht über die Spitzen. Nur über die Wege." Mit etwas Schwung trieb er sein Pferd voran. Die Sonne schien nun wie ein leiser Funke weit im Westen. Ihre orangenen Strahlen beschienen den Abendnebel, der nun gelb wirkte. Die Wolken flogen wie rosa Schäfchen über den blauen Himmel. Shang war jetzt verpflichtet, einen Lagerplatz zu suchen, der möglichst sicher ist. ,,Am Bergfuß.", schlug er vor und stellte dort paar Fackeln auf. Mit Hilfe von seinem Bruder stellten sie die Zelte auf. ,,Interru, du holst Lagerfeuerholz und du Shang, paar Steaks von den Kisten auf dem Maulesel." Doch schnell musste der Halbpanda feststellen:,,Leute, der Maulesel ist weg." Alle starrten ihn erschrocken an. Dann Interru.

,,Du hast sie doch an der Leine.", ,,Ja sorry, wenn sie vielleicht gerissen ist.", ,,Aber hast du das garnicht gemerkt?", ,,Vielleicht nicht..." Donnerhau schüttelte nur den Kopf und hielt eine Hand vor die Augen.

,,Und was jetzt?", ,,Wir müssen ihn halt suchen. Nützt halt nichts."

Schon als die ersten Sterne sich zeigten, liefen sie wir Wilde mit Laternen durch die Nacht. Wilde Kühe guckten sie verwundert mit ihren schwarzen Augen an. Ein Karnickel flitzte gerade unter ihren Füßen durch. Bei jedem Schritt fühlte sich die Erde immer kälter und kälter an. ,,Muli, wo bist du?", riefen sie und beleuchteten mit ihren Lichtquellen die Gräser, die eigentlich im Schatten lagen. (eine gruselige Stimmung)

,,Ey, ich glaube wir finden sie nicht.", ,,Doch, wir müssen!"

Das fängt ja schon gut an.

,,Wir können aber auch einfach wieder zurückkehren.", murmelte Doki, ,,Keine Gefahren und keine Risiken.", ,,Sei doch einfach mal entspannt.

Wenn du den ganzen Tag so eingestellt bist, ist es kein Wunder, dass du Dokitura der Vorsichtige genannt wirst.", prustete Donnerhau. ,,Easy." Interru betastete den Boden auf der Suche nach Spuren. (alle waren unfassbar hunrig und nur Interru konnte die Möhren so gut vertragen. Den Anderen verging gleich der Apetitt nachdem sie sie gesehen hatten)

Shang tat es ihm nach. Plötzlich spürte er, wie ihn jemand an die Schulter fasste. ,,Doki, bitte. Ich kann das alleine.", ,,Hä? Ich habe garnichts gemacht." Interru fauchte:,,Ey man, lass das!", ,,Was habt ihr denn alle?" Donnerhau rief:,,Ich hätte schwören können, ich habe Pandapfoten an meinem Rücken gespürt.", ,,Ich bin doch hier.", rief Shang zurück und winkte mit der Laterne von weiter weg. Erst jetzt bemerkten sie, wie weit sie von einander weg standen, Interru zog langsam einen Dolch aus seinem Gürtel.

Auf einmal hörte man ein lautes Ächzen hinter ihnen. Donnerhau schwenkte mit dem Licht zum Laut und erstrahlte ein grünes, lebloses Gesicht, was mit offenem Maul nach ihm schnappen wollte. ,,Was zum...!" (Da fiel selbst Donnerhau nichts mehr ein)

Der schwarze Reiter reagierte und schmiss die Klinge auf das Fieh.

,,Weg hier!", rief er und zog seinen Dolch aus dem Zombie, ,,Wo einer ist, sind mehrere." Mit qietschenden Laternen rasten sie zu ihren Zelten. Die Pferde wurden unruhig.

Alle versteckten sich bei ihren Betten, nur Shang_Xi nicht. Er hatte den Maulsesel im Mondlicht erkannt. Gerade eben ist er hinter dem Hang beim Berg verschwunden. ,,Komm schon.", fluchte Interru als seine Tür nicht zuging. ,,Ich habe die Mauleselin gesehen!", ,,Wo?" Dokitura streckte seinen Kopf aus dem Zelt. ,,Oben beim Berg.", ,,Ich bekomme mein Zelt nicht zu!", warf Interru ein. Donnerhau befahl, das Zeug abzubauen, bevor die Dinger kommen.

Da traf ein Pfeil nur knapp neben Shang ein. Er wirbelte herum und erblickte das Skelett, welches den nächsten spannte. Dokitura zog sein Schwert und rannte mit Gebrüll auf es zu. ,,Fertig!", meldete Interru und sattelte auf. ,,Ich auch." Genau in dem Moment kam ein Zombie aus dem Wald und griff ihn am Bein. Zum Glück wendete Schattenherz und trat aus. Mit Laternen beleuchtet ritten sie den Gipfel hinauf. Kein Monster folgte ihnen. Oder waren zu langsam. Auf jeden Fall erreichten sie die Mitte zwischen den Bergen noch bevor der Maulesel in eine Schlucht dazwischen stürtzten konnte.

,,Da ist sie!" Mit einem Lasso fing Doki sie ein und leinte sie an einen Posten. ,,Als nächstes nehme ich sie!", knurrte er seinem magischen Feind ins Gesicht. ,,Bitte. Ich habe nichts dagegen." 

Schließlich konnten sie sich ruhig ins Bett legen.

Noch bevor er einschlief, hörte Shang mit seinem feinen Gehör, dass Monster sich an ihren Zelten strichen. (anscheinend rochen sie sie)

Als er die Augen schloss, fiel er in einen tiefen Schlaf. Plötzlich stand er allein in schwarzem Nebel und rief verzweifelt nach seinen Kumpanen. Da hörte er ein Wolfsheulen und sah ein großes, gelbes Auge und ein Glasauge, welches ihn direkt anstarrte. Der Werwolf umkreiste ihn und zeigte auf ein Pferd, welches brannte. Doch es litt keine Schmerzen. Es war als ob das Ross und das Feuer eins waren.

Der Werwolf schien böse zu sein, weil er ihn durch den Nebel versuchte zu beißen, aber sein Licht hielt ihn zurück. 

Da tauchte er aus seinem Traum auf.

Schweißgebadet und keuchend lag er in seinem Schlafsack. Er hörte das Schnarchen von Donnerhau aus dem Zelt nebenan. Alle schliefen fest und keiner hatte irgendwelche Albträume. ,,Hallo?", flüsterte er so leise, dass er sich selbst kaum hörte. ,,Hallo.", antwortete jemand fast genauso leise hinter der Zeltwand. Shang stockte der Atem. ,,W-Wer bist du?", ,,Das wirst du bald herausfinden."

Er hielt es nicht aus. Es hörte sich so an, dass er mit sich selbst redete.

So öffnete er sein Zelt und blickte sich mit großen Augen auf dem Platz um. Die Reittiere wedelten mit ihren Schweifen und standen quitschvergnügt nebeneinander.

Kein Zombie oder Skelett zu sehen. Er ging langsam und auf Zehenspitzen in das Mondlicht. ,,Wo bist du?", ,,Im Schatten.", knurrte die Simme lauter als erwartet. Shang (so naiv wie er halt ist) stapfte zu einer Wölbung unter dem Berg. Je näher er kam, desto kälter wurde die Luft. Das Licht reichte gerade aus um seine Füße zu erkennen, aber was in der Höhle war, nicht. Auf einmal flammten zwei gelbe Augen in der Schwärze der Höhle auf. Eines war heller als das andere.

Das Tier schob seinen großen Kopf langsam in das Licht. Seine weißen Zähne waren gefletscht und aus seinem Maul kam eiskalter Atem.

,,Was bist du?" Anstatt zu antworten, sprach es (in einer sehr tiefen Stimme mit einem russichen Akzent):,,Sage meinem Gefolgsmann, ich bin hier gewesen." Dann sprang er mit einem Ruck aus dem Loch. Vor Schreck fiel der kleine Panda auf den Boden. Ein großer Werwolf mit schwarzem Umhang und einem Glasauge stämmte sich vor ihm auf. Der Rest des Geischts war unter einer Kaputze versteckt.

Seine Klauen waren scharf wie Messer und sein Blick finsterer als in Büchern beschrieben. Als er absprang, wirbelte er Staub und Schnee auf. Er landete auf der Bergspitze und raste auf allen Vieren und wehendem Umhang, der wie ein Schatten ihn umhüllte, über die Abhänge bis Shang_Xi ihn aus den Augen verlor.

Erstarrt und halb erfroren lag er nun da. Seine blauen Gucker starrten in die Ferne. Die Sterne schienen sich zu verfinstern und der Mond war nicht der Mond, sondern ein Teller im Weltall. 

Unvermutet kam Donnerhau aus seinem Zelt. (Besser gesagt zuerst sein Bart, dann er) ,,Panda!", schrie er aufgewühlt und stürtzte zu ihm, ,,Alles in Ordung?" Er kniete sich hin und und tätschelte an seine Schulter. Danach fand Shang sich wieder. ,,Ich hatte gerade einen verrückten Traum.", redete er sich ein. ,,Deswegen bist du hier draußen?", ,,Schlafwandel oder so-" Er entdeckte etwas Goldenes unter Dreck schimmern. ,,Was ist das?" Er putzte es frei und fand eine goldene Taschenuhr vor, die so gepflegt war, dass man sich darin spiegeln sah. Ein Zeichen aus einem Mond und einer Sonne, die wie Jing und Jang ineiander verbunden waren, zeichnete die Außenhülle. Als sie sie öffneten, hallte eine traurige Melodie von allen Seiten. Sie war so verzaubert und machte einen doch so unruhig. Man hörte den Hass, die Trauer und die Angst aus der Musik raus. ,,Das ist die schönste Musik, die ich jemals gehört habe.", murmelte Donnerhau. Genau in diesem Moment sprang Der Mann Mit Dem Hut aus dem Bett und brüllte:,,Wo bist du?!! Zeig dich!" Als er zu seiner Enttäuschung feststellte, dass kein großer Werwolf vor ihm stand, sondern nur ein Panda und ein einäugiger Waffenschmied (der mit seinem braunem Bart aussah wie ein Wikinger), senkte er seine Dolche und atmete erleichtert aus. ,,Äh, was macht ihr denn hier draußen? hehe.", ,,Ich habe jemanden gesehen. Einen Werwolf mit schwarzem Gewand. Er hat gesagt, ich solle jemanden ausrichten, er wäre hier gewesen, und hat diese Uhr fallen gelassen." Das Lächeln auf Interrus Gesicht verging sehr schnell. ,,Zeig her!", verlangte er scharf und betrachtete die Taschenuhr wie ein Kunstliebhaber. So vorsichtig wie ein antikes Schmuckstück hielt er es in seinen Händen bis er zu dem Entschluss kam:,,Sofort alles einpacken! WIr sind hier nicht mehr sicher.", ,,Waren wir nie.", knurrte Donnerhau und half Shang wieder auf die Beine.

Interru legte das Teil wieder auf den Boden und sah sich mit angespanntem Blick auf den Bergkuppeln um.

,,Was ist denn jetzt los?", gähnte Dokitura, als über ihm sein Dach angebaut wurde. ,,Aufstehen. Die Sonne ist aufgegangen." Doch Dokitura wusste, dass sein kleiner Bruder niemals so früh aufstehen würde. ,,Ich erkläre es dir später.", übernahm Interru das Wort, ,,Aber jetzt müssen wir dringend los."

Sie stiegen auf ihre Pferde und Donnerhau ritt schon voraus.

,,Hier dein Maulesel.", sagte Doki und reichte ihm die Leine. Daraufhin Interru:,,Nana, du wolltest sie nehmen, also bitte." Jetzt stand er nur mit offenem Mund da und hielt die Leine in der Hand.

Nachdem sie alle dem Pfad folgten, hob eine weiße Pfote die Uhr vorsichtig auf und streichte liebevoll über die Gravur an der Außenhülle.

Dann nahm der Werwolf Fährte auf.