Einen Fluch brechen

(Wieder bei Pieksi und Dittmad)

Pieksi und der Offizier machten sich wieder auf den Heimweg. Tilo rannte nebenher und versuchte den Pferden in den Schwanz zu beißen. Dittmad strich sich die letzten Spinnweben aus den braunen Haaren und sagte schließlich: ,,Ich... Bin sehr dankbar, dass du mir geholfen hast.", ,,Keine Ursache.", ,,Und jetzt will ich dir helfen.", ,;Es gibt nichts, was du für mich tuen kannst.", erwiderte sie mit traurigem Unterton. ,,Was... Ist mit deiner Kaktushaut? Liegt das in deiner Familie?", ,,Nein.", erklärte sie, ,,Das ist ein Fluch.", ,,Was hat er auf sich?", ,,Ich habe einen alten Zauber gestört als ich mit meinem Vater eine Art Papier aus dem Ozean gefischt habe. Nach wenigen Tagen wurde ich grüner und stacheliger, aber jeder hat sich daran gewöhnt.", ,,Und fühlst du dich damit wohl?", ,,Naja. Ich habe meinen Freund noch nie umarmt. So fühlt es sich an." Dittmad strich sich über sein Kinn. ,,Mal sehen, was ich machen kann."

Als sie wieder ankamen machten sie die Farm wieder fein und genossen das Leben. Jeden morgen schaute Pieksi sehnsüchtig in Richtung Sonnenaufgang in der Hoffnung ein Mann mit hellbraunem Haar, einem weiß-brauem Pferd und seinem kleinen Bruder im Pack würde kommen. Stattdessen gallopierte ein Feuerpferd über die Berge. Brennende Mähne und Schweif wehten im kalten Wind. Der Hengst schien zu fliegen, so leicht sah er aus. Das Feuer in ihm jedoch erlosch nicht. Pieksi musste lächeln, denn sie hatte ein Gefühl, dass dieses Pferd ein Zeichen ist, dass sie noch leben. Sie streckte ihre linke Hand gegen die heiße Sonne aus um zu sehen, wie der Feuergeist stieg und sie anblickte.

,,Pieksi! Ich habe etwas gefunden." Sie lief zu Dittmad in den Keller. ,,Was zum Kuckuck machst du hier unten?" Ein großer Tunnel wurde in den Meeresgrund gebohrt. Amira und halfen ihm dabei. ,,Ich baue einen Platz für unser U-Boot.", ,,U-U-Boot?", ,,Ja wohl! Ich weiß nun, dass diese Karte verflucht war und zwar von dem großen Meereswächter. Und um zu ihm zu gelangen, brauchen wir ein U-Boot.", ,,Geht das überhaupt?", ,,Natürlich. Ich bin nur sehr schlecht im Handwerk." Da musste sich die Kaktusfrau ans Werk setzten und trotz ihrer fehlenden Ahnung von U-Booten oder allgemein von der See schaffte sie aus einem Haufen Schrott ein fahrendes und quietschendes Gerät zu machen, welches unter Wasser laufen soll. Zwei Sekunden später fragte sie Dittmad: ,,Kennst du dich mit Zaubertränken aus?", ,,Nein, aber ich kenne jemanden, der sich damit auskennt.", ,,Das ist toll! Wir brauchen einen Trank der Unterwasser-atmung." Sie ritten also schleunigst zum Dorf bevor die Nacht anbrach. ,,Huram, Magnus! Wir brauchen eure Hilfe." Magnus putzte seine dicke, schwarze Brille, zeigte auf Dittmad und sagte schmatzend: ,,Ist das der vergessliche Offizier von dem uns Friedrich erzählt hat?", ,,Ja, der bin ich." Huram kaute auf seinen eh viel zu kurzen Fingernägeln und fragte ungeduldig: ,,Was wollt ihr?", ,,Einen Zaubertrank- zwei Taubertränke der Unterwasseratmung.", ,,Wird gemacht." Magnus holte einen Braustand unter dem Tisch hervor und fing an einen Seltsamen Trank zu brauen. Tilo streckte seinen Schnabel durch die Tür und Huram schrie: ,,Ein Bote des Teufels!!", ,,Nein, das ist ein Basilisk.", ,,Unreines Wesen! Hinfort!" Er trat gegen die Tür und klemmte Tilos gelben Schnabel ein. Sauer holte Pieksi ihren Gefährten wieder rein. ,,Sag mal, geht's noch?!", ,,Es ist eine Biblithek, keine Tieranstalt.", ,,Er ist aber mein Kumpel und ich will nicht, dass du ihn so behandelst, Huram." Dieser pfiff nur und setzte sich. ,,Die Tränke sind fertig! Fünfzehn Smaragde, bitte!", rief Magnus dazwischen.